Die Kreativität
Hochleistung und Selbstbestätigung des Gehirns
Kreativität gilt als komplexes Phänomen, für das es keine eindeutige, klärende Definition gibt. Der Wortursprung liegt im lateinischen „creare“, was „zeugen, gebären, (er-) schaffen“ bedeutet und auf einen Prozess mit einer bestimmten Dynamik (also mit Ursprung und Ziel) hinweist.
„Creativity“ ist vielmehr eine Art Arbeitsbegriff, der verschiedene frühere Begriffe vereint und der durch die seit 1950 stark angewachsene experimentelle Forschung immer wieder einen neuen Sinn erhält. In der Kreativitätsforschung gibt es drei Hauptrichtungen, wobei entweder beim kreativen Produkt, beim kreativen Prozess oder bei der kreativen Person angesetzt wird.
Mit Kreativität verbindet man meist Attribute wie „originell, neu/trefflich, adäquat, ungewöhnlich, spontan, angemessen“ usw. oder auch Eigenschaften wie „Offenheit, Produktivität, Flexibilität, Erfindungsgabe“ u.Ä. Als Synonyme verwendet man häufig die Begriffe Genialität und Originalität. „Kreatives Denken“ vereinigt alle Bedeutungen des Begriffes „Denken“, wie z.B. erinnern, planen, etwas glauben, überlegen, meditieren oder vorstellen. Das größte Problem beim kreativen Denken ist, dass zu viele Konventionen die Phantasie einschränken. Konformes Denken gilt als sicher, bekannt und akzeptiert, kreatives hingegen ist „unsicher“.
Aus konformem Denken kann jedoch leicht mechanisches Denken, also Denken in Stereotypen werden, was zu Unlust und Langeweile führen kann.
Intelligenz versus Kreativität?
Intelligenz alleine ist keine hinreichende Voraussetzung für Kreativität.
Ein wesentlicher Anstoß für die moderne Kreativitätsforschung war die Entdeckung, dass das traditionelle, weitgehend am IQ orientierte Intelligenzkonzept nur einen Teil der intellektuellen Fähigkeiten abdeckt. Auch wenn sich aus der Forschung heraus keine eindeutige Korrelation zwischen Kreativität und Intelligenz feststellen lässt, so kann man doch sagen, dass Kreativität weit über den Intelligenzbegriff hinausgeht. Intelligenz alleine ist keine hinreichende Voraussetzung für Kreativität. Beide Begriffe sind Abkürzungen für jeweils sehr komplexe Phänomene (die allerdings Querverbindungen aufweisen) und werden voneinander unabhängig gebraucht.
Bei einem Vergleich lassen sich folgende Unterschiede feststellen:
Intelligenz soll nicht befähigen, Probleme zu entdecken.
Bei der Intelligenzforschung sollen die Probleme eine gewisse Schwierigkeit haben.
Bei der Intelligenz ist die Abstraktheit des Denkens wichtig.
Bei Intelligenztests wird eine richtige Lösung gesucht.
Bei Kreativitätstests sucht man mehrere gute Lösungen.
Als Gemeinsamkeiten lassen sich festhalten:
Probleme verschiedenster Art sollen gelöst werden.
Neue Wege sollen gegangen werden.
Auf bereits vorhandene Probleme soll adäquat reagiert werden (d.h. ökonomisch, zielgerichtet)